Die Zertifizierung von Brustzentren in Deutschland hat in den letzten Jahren geholfen, die Versorgungsqualität onkologischer Erkrankungen der Brust zu heben und landesweit zu vereinheitlichen.
Ein Defizit bestand bisher in der gleichwertigen Gewichtung der Brustwiederherstellung nach Brustkrebs zur Besserung der Lebensqualität betroffener Frauen. Die Abteilung für Plastische Chirurgie und Handchirurgie der Evangelischen Elisabeth Klinik Berlin ist eine der ersten Abteilungen Deutschlands, die diesem Anspruch gerecht wird. Im Rahmen einer Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) wurde ihr das Prädikat Qualitätsgesicherte Brustrekonstruktion verliehen. Die Abteilung darf seit dem den Titel Rekonstruktives Brustzentrum führen (Abb.). Unter Einsatz modernster chirurgischer Behandlungsmethoden und Verwendung bester Materialien und Verfahren gewährleisten wir diese hohen Anforderungen.
Ziel der modernen Brustrekonstruktion ist ein bestmögliches Ergebnis in Bezug auf Form, Größe und Konsistenz der rekonstruierten Brust. Um dieses Ergebnis zu erreichen, bieten wir in unserer Abteilung moderne mikrochirurgische Verfahren der Brustrekonstruktion mit Eigengewebe an. Zusätzlich zu diesen unter Einsatz des Operationsmikroskops durchgeführten Verfahren klären wir die Patienten immer über Alternativen im Rahmen einer ganzheitlichen Beratung auf. Unter Abwägung der Vor- und Nachteile entscheiden wir gemeinsam mit den Patientinnen, welches Verfahren letztendlich durchgeführt wird.
Den Brustaufbau aus Eigengewebe empfinden die Patientinnen als natürlich im Hinblick auf Form, Konsistenz und Wärme der neuen Brust.
Es kann auf die Einlage von Silikonimplantaten verzichtet werden und somit das Risiko möglicher späterer Komplikationen wie z.B. einer Kapselfibrose verhindert werden. Der Brustaufbau mit Eigengewebe kann prinzipiell zu jedem Zeitpunkt erfolgen, wobei nach Chemotherapie oder Strahlentherapie 6 Monate vergangen sein sollten. Selbst nach vielen Jahren zurückliegender Amputation der Brust kann die Rekonstruktion durchgeführt werden. Ebenso kann bei prophylaktischer Entfernung des Drüsengewebes bei Nachweis eines Brustkrebsgens (BRCA Genmutation) in einer Operation simultan das Drüsengewebe entfernt und durch Eigengewebe ersetzt werden.
Diese Form der Brustrekonstruktion eignet sich besonders für Frauen, die im Rahmen ihrer Grunderkrankung der Brust keine Strahlentherapie benötigen.
Wenn nicht mehr ausreichend Haut für ein Implantat vorhanden ist, kann auch eine Vordehnung des Gewebes mit einem Brustexpander erfolgen. In der Regel wird die ohnehin durch die Voroperation bestehende Narbe verwendet, um das Implantat einzubringen.